A26 und der Tunnel durch den Freinberg: Warum beschädigt sich Linz selbst?
- linzplus
- 19. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 17 Stunden
LinzPLUS lehnt den sogenannten "Westring" von Beginn an ab. Denn die Regiopole Linz, der Wirtschaftsstandort und das nordwestliche Mühlviertel brauchen keine neue Stadtautobahn, sondern leistungsfähigen Öffentlichen Personennahverkehr kombiniert mit Park&Ride an den Stadtgrenzen. Zum Beispiel in Ottensheim. Die Lösungen liegen am Tisch.

Im Gegensatz dazu macht ein neuer Autobahnzubringer die Sache und das Pendeln nur noch schlimmer: Noch schneller werden noch mehr Autos mit zu geringem Besetzungsgrad (im Schnitt 1,2 Personen) in die Stadt gekarrt. Doch diese ist bereits voll. Genau so wie die Mühlkreisautobahn und der Tunnel beim Bindermichl und Niedernhart. In Zukunft wird es also überall und im Tunnel noch mehr stauen. Denn Autos sind nicht effizient in der Stadtmobilität. Sie sind zu groß, sie brauchen zu viel Platz. Das schadet dem Standort.
Wegen all dem und der Art und Weise, wie sich Linz selbst beschädigt, hat sich Lorenz Potocnik im Zuge des Bürgermeisterwahlkampfs vor einem Jahr in Rage geredet. Vor Ort im Bergschlösslpark. Denn bald wird es diesen und den Ziegeleipark gegenüber so nicht mehr wirklich geben. Wenn die ASFINAG, das Land OÖ (10%) und die Stadt (5%) 'durchziehen', entsteht dort eine fast 40.000 m2 große Autobahnkreuzung mit Tunnelausfahrten, viel Beton und Asphalt. Über 200 große Bäume müssten dafür fallen.
Blankoscheck: Und die Stadt Linz? Die zahlt noch 5% bei diesem Bundesprojekt mit! Trotz vorgesehener und längst fälliger Ausstiegsklausel, wird diese nicht genutzt.
Jetzt - Oktober 2025 - ist es soweit, die ASFINAG hat den Beginn der 'Vorbereitungsmaßnahmen' für die Baustelle des Freinbergtunnels angekündigt. Über 200 Bäume sollen in den nächsten Tagen gefällt werden, ein ganzes Stadtviertel sowie zwei Parks droht die unwiederbringliche Zerstörung.
Wer es nicht glaubt, sollte sich das neu erschienene Werbe-Video ansehen, wo erneut die Entlastungslüge von einer netten Frauenstimme verbreitet wird. Das Gegenteil wird der Fall sein. Es wird eine Verkehrshölle., noch mehr Verkehr wird in die Stadt gezogen und der bereits täglich verstopfte Tunnel Bindermichl noch stärker belastet.
Werbevideo der ASFINAG 17.10.2025
Download Pressemeldung ASFINAG:
Alte, stadtklimatisch wirksame Bäume sollen im Berschlösslpark gerodet werden.
So sieht es dort noch aus. Wie verrückt ist es, diesen wertvollen Baumbestand zu opfern?
Grundbuchauszüge zum Download:

Schematische Darstellungen und Analysen von Architekt Günter Eberhardt.
So würde die gewaltige Baustelle wohl 10 Jahre lang aussehen. Früheste Fertigstellung 2035? (Bild mit KI bearbeitet)


LinzPLUS, die Grünen, die KPÖ und Ahoi bringen in die Gemeinderatssitzung am 23.10.2025 einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag ein:
Hier der Download des Antrags:
In DORIS sind die riesigen Vorbehaltsflächen gut zu sehen:

Baumkataster Linz, in Rot, was gefällt wird:

Mehr Hintergrundinfos und PLUS-Aktivitäten zur A26:
Linz+ Infokampgane zur A26
Im Linzer Gemeinderat wurde der "Westring" schon x-fach diskutiert. All diese Debatten sind in den Protokollen der Sitzungen nachzulesen. Suchergebnisse Schlagwort "Westring"
A 26 Linzer Autobahn (Westring); Grundeinlöse, Grundinanspruchnahme, Einräumung von Servituten - zweiter Bauabschnitt sowie Schadenersatz aus erstem Bauabschnitt Wortprotokoll-Auszug der 24. Gemeinderatssitzung am 26.9.2024
A 26 – Westring Autobahn; Erhöhung des Zuschusses der Stadt Linz
Dringlichkeitsantrag der Gemeinderatsfraktionen der GRÜNEN, KPÖ, Linz+ sowie Gemeinderat Clemens Brandstetter betreffend Milliardenprojekt "Westring" - Jetzt aus nicht gedeckelter Finanzierungsvereinbarung aussteigen
Vorbereitung einer Volksbefragung zur Bahnhofsautobahn
A26 Westring - Planungen für innerstädtische Verkehrsberuhigung jetzt starten - Resolution und Antrag
Projekt A 26 Linzer Autobahn; Erhöhung des geschätzten Zuschusses in Höhe von € 31,300.000,-- um € 5,000.000,-- auf € 36,300.000,--
Bergschlössl und Park neu nutzen
Fußgängerfreundlichkeit bei der zukünftigen Entwicklung "Postcity" und "Westring"
Medienberichte:
22.102025, ORF Heute Oberösterreich
23.10.2025 Heute

27.10.2025 Offener Brief der Bürgerinitiative Verkehrswende zur "Berichterstattung" (gemeint ist Kampagnisierung) der OÖN zum Westring. Nur weil KRONE und OÖN das Projekt und Narrativ der 'Entlastungslüge' von Beginn an medial unterstützen bzw. wesentliche Fakten einfach nicht berichten, konnte dieses zerstörerische, kontraproduktive Autobahnprojekt überhaupt so weit kommen.
Die Entwicklung des Gebiets in Luftaufnahmen von 1945 bis heute. Dabei ist gut zu sehen, wie ab den 1990er Jahren sukkzessive Grünfläche verschwindet und Häuser für das Projekt abgerissen werden: GeoMedia SmartClient Public Maps
(Rechts ist ein Knopf, wo das Kartenwerk gewechselt werden kann)

Sehr groß. 40.000 m2 oder vier Hektar Grünflächen und Stadtgebiet werden durch das Autobahnkreuz, die Tunnelein und -ausfahrten und neuen Straßen vernichtet. Das wurde bisher von der Stadt, dem Land und der ASFINAG verschwiegen. Wohl ganz bewusst.
Im Vergleich: das ist größer als der Volksgarten, größer als der Erholungsbereich zwischen Eisenbahn- und Autobahnbrücke und so groß wie das die Donaulände beim Brucknerhaus bis zum Lentos. Ersatz dafür ist bisher nicht geplant, es wurde nichts vorbereitet und von der Stadt keine Entschädigung gefordert.
Presseaussendung 05.11.2025, Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger
Baumfällungen durch die Asfinag für den Bau der A26Mehr Hitze als Konsequenz bis ins Volksgartenviertel zu erwarten.
Die Asfinag hat zuletzt Baumfällungen im „Nahbereich des Hauptbahnhofs“ angekündigt. Konkret betroffen sind Teile des Bergschlösslparks, des Ziegeleiparks und Bereiche der Bahnhofskreuzung. In Summe werden mindestens 243 Bäume, darunter 90 mit mehr als 60 Zentimetern Durchmesser und damit besonders wertvoller Baumbestand, für den Bau der Autobahn gefällt.

Lobau einfach durch A26 ersetzen:
Autorin: Linz+
19.Oktober 2025













































































Kommentare