Zoff in der Meindlstraße - Über die Anrainer:innen wird schon wieder drübergefahren
- linzplus
- 29. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Juli
Verkehrschaos, vermüllte Straßen und verängstigte Anrainer:innen. LinzPLUS fordert Lösungen für die chaotischen Zustände rund um den Ausbau der Sportmittelschule Kleinmünchen mitten im beschaulichen Wohnviertel. Eine Anfrage im Gemeinderat soll Klarheit verschaffen.
Nach den jüngsten Veranstaltungen in der Sportmittelschule Kleinmünchen in der Meindlstraße eskaliert die Situation: “Neben erheblichen Verkehrs- und Parkproblemen, die für Zoff sorgen, fielen dieses Wochenende rund 1300 Fans beim ÖFB-Futsal Turnier mit Schlachtgesängen ein.” ist Brita Piovesan schockiert. "Dabei ist die Halle nur für rund 900 Leute zugelassen. Hinterlassen wurden vermüllte Straßen, verängstigte Anrainer:innen und Sorgen ob der Zukunft.” Um die Anrainer:innen zu unterstützen, stellt Piovesan eine Anfrage an den neuen Bürgermeister.
Lärm und Schachtgesänge im Wohnviertel
Wieder einmal: Viele Autos aber kein Mobilitätskonzept
Behindertenparkplätze, Feuerwehrzufahrten und Bewohnerausfahrten werden chronisch blockiert, was vor allem für ältere und eingeschränkte Personen eine unzumutbare Belastung darstellt. „Es wird rücksichtslos geparkt, und niemand scheint sich darum zu kümmern. Die Polizei greift kaum ein, und die Veranstalter und die Stadt Linz nehmen die Probleme einfach in Kauf“, so ein Anwohner empört.
Besonders problematisch: Parkverbote werden missachtet, wichtige Zufahrten dadurch blockiert (selbst Rettungsfahrzeuge können im Notfall nicht mehr durch) und Fahrzeuge parken auf unbefestigten Fläche neben den Strassen. Das ist heikel, da es sich um die Schutzzone II des Wasserschutzgebietes Wasserwalds handelt.
“Wir wollen das so!”
Der Ausbau der Halle, ursprünglich mit einer maximalen Besucherzahl von 900 Personen, hat zu einer unerwarteten Steigerung der Zuschauerzahlen geführt. Daher ist ein kritischer Punkt in der Anfrage: “Stellt diese massive Überbelegung ein Sicherheitsrisiko dar? Lässt das die Genehmigung zu? Was sind die Konsequenzen aus diesen Überschreitungen?"
Darüber hinaus sind die Lärmbelästigung und Verunreinigungen enorm gestiegen, da nach den Veranstaltungen häufig bis in die Nacht hinein gefeiert wird. Rücksichtslose Fans pöbeln Anrainer, im bisher beschaulichen Wohnviertels am Rand des Wasserwalds, an und hinterlassen großen Ärger. Ein weiterer Streitpunkt ist die mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, der Stadt Linz und den Anwohnern. Statt auf die Sorgen der Bewohner:innen einzugehen, wird drübergefahren. “Wir wollen das so!” müssen sich die Anrainer von höchster Stelle anhören.
Zugeparkte Straßen, Ausfahrten und Grünflächen. Die Anlage ist überbelegt.
Häufiger ‘Vollmond’ in der Meindlstraße
„Wir Anwohner:innen fühlen uns zunehmend im Stich gelassen“, erklärt ein weiterer betroffener Nachbar. „Es ist einfach nicht akzeptabel, wie die Vereine und die zuständigen Behörden mit dieser Situation umgehen. Wir sind nicht gegen den Sport, aber wir erwarten, dass auch auf die Bedürfnisse der Menschen geachtet wird, die seit langem in diesem Viertel leben.“
Aussagen von einem Stadtregierungsmitglied: “Die Flutlichtanlage ist wie Vollmond", stoßen die Anrainer:inen vor den Kopf. “Vollmond ist von Natur aus einmal pro Monat, die Flutlichtanlage leuchtet in Zukunft womöglich mehrmals pro Woche künstlich. Das ist Verhöhnung! Vor allem, wenn gleichzeitig mit einer universitären Studie die Lichtverschmutzung reduziert werden soll!”
Download der PLUS-Anfrage:
Anfragenbeantwortung durch Dietmar Prammer:

Mehr Informationen zur Bürgerinitiative "Freiflächen-Ausbaustopp - Jetzt!"
Medienberichte und Infos:
29.1.2025, Linza: https://www.facebook.com/share/15dqxAzEXK/
26.1.2025, OÖN: Infos über Teilnehmerzahlen beim Fuzal Turnier:

UPDATE 25. Juni 2025
Die anhaltenden Beschwerden aus der Nachbarschaft der Sportmittelschule Kleinmünchen reißen nicht ab. Denn aus einer ursprünglich schulischen Einrichtung hat sich de facto ein Veranstaltungsort für regelmäßige Großereignisse entwickelt (ohne schulischem Bezug) – darunter Spiele mit bis zu 1.400 Zuschauer:innen, teils auf Profiliga-Niveau wie etwa in der HLA MEISTERLIGA. Im Jahr 2024 waren das (ohne regelmäßige Trainings) an 76 Tagen sogenannte ‚Veranstaltungen‘ in der Ballsporthalle der Sportmittelschule Kleinmünchen. Die daraus resultierende Belastung (Mobilität, Lärm, Müll, mangelnde WC´s…) für das Wohnumfeld ist erheblich.
Das betroffene Grundstück ist laut Flächenwidmungsplan als „Sondergebiet Schule“ ausgewiesen. Es stellt sich daher die Frage, ob diese neuen Nutzungen mit kommerziellen Veranstaltungen (außerhalb der Schulzeiten und unabhängig vom Schulbetrieb) mit dieser Widmung überhaupt vereinbar sind?
In diesem Zusammenhang bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:
Download der PLUS-Anfrage:
Ist die regelmäßige Austragung von kommerziellen Events, also Großveranstaltungen mit Eintritt, kommerziellen Drittanbietern (z. B. Foodcourt), TV-Übertragung und medial beworbenen 1.400 Zuschauer:innen wie z.B. den HLA-Spielen im Einklang mit der geltenden Widmung „Sondergebiet Schule“? Wurde diese Nutzung widmungsrechtlich geprüft? Falls ja, bitte um Übermittlung der entsprechenden Bescheide, Gutachten oder Stellungnahmen. Wenn nein, warum nicht?
Warum wurde im Bauverfahren zur Hallensanierung 2021 (Verhandlung vom 22.3.2021) die tatsächliche Nutzung als Veranstaltungsort für professionelle Drittanbieter wie den HC LINZ AG nicht offengelegt? Welche baurechtlichen oder verwaltungsrechtlichen Konsequenzen ergeben sich daraus rückblickend?
Wie viele Stellplätze wurden für die Erweiterung bzw. die neue Nutzung als Veranstaltungsort (offiziell 900 Personen, in der Realität bis zu 1400) vorgeschrieben? Wird diese Anzahl erfüllt? Wenn nein, warum nicht bzw. was sind die Konsequenzen für den Betrieb?
Wie kann es sein, dass in der Gemeinderatssitzung vom 13. März 2025 behauptet wurde, es seien „keine Beschwerden aus der Stülzgasse eingelangt“, obwohl nachweislich bereits am 22. Juni 2024 eine ausführliche formale Eingabe beim Magistrat eingereicht wurde?
Welche konkreten Maßnahmen setzt oder plant die Stadt, um einen ausgewogenen Interessenausgleich zwischen dem Veranstaltungsbetrieb und der Wohnqualität der Anrainer:innen in Zukunft sicherzustellen – etwa durch Begrenzung von Anzahl, Dauer oder Größe der Veranstaltungen, durch Lärmauflagen, verstärkte Kontrollen oder verkehrsberuhigende Maßnahmen?
Gibt es mittlerweile einen Antrag auf Errichtung der im Mai 2024 https://www.linz.at/medienservice/2024/202405_126157.php angekündigten Flutlichtanlage bei der Sportmittelschule Kleinmünchen – und wenn ja, was genau (technische Ausrüstung, Höhe der Masten, Lichtstärke…) beeinhaltet das Projekt? Gibt es dazu ein Betriebskonzept mit Öffnungszeiten?

KRONE OBERÖSTERREICH berichtet am 28.6.2025. Auch unsere Idee, beim Schörgenhubbad (auf städtischem Grund) eine Quartiersgarage einzurichten wurde vom zuständigen Mobilitätsreferenten aufgenommen.
Zu den Quartiersgaragen: Weg mit dem Stehzeug! Nur wohin?
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Autor:in: Linz+
29.1.2025
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