Notmaßnahme: 30er auf der Nibelungenbrücke
- linzplus
- vor 19 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
„Bevor es noch richtig angefangen hat, wurde schon wieder abgebrochen. Offenbar ist die Sicherheit zehntausender Alltagsradler:innen zweitrangig, wenn die Auto-Pendler laut schreien“, so Lorenz Potocnik, Stadtentwickler und PLUS-Gemeinderat, erschüttert über den Rückbau des Radwegs. „Damit das nicht alles umsonst war und bis zur großen Sanierung 2028 trotzdem möglichst sicher geradelt werden kann, braucht es zumindest einen streng kontrollierter ‚30er‘ als Notmaßnahme. Und wenn wir schon dabei sind, und der MIV wieder mehr Platz bekommt, dann sollten wir die Gelegenheit auch nutzen, den Bussen und Taxis endlich eine eigene Spur zu verpassen.“

Eine Million Mal wird das Nadelöhr Nibelungenbrücke von Alltagsradler:innen jährlich gequert. https://www.linz.at/mobilitaet/3424.php. An Spitzentagen sogar 5-6.000 Mal. Der bestehende Pseudo-Radweg ist jedoch lebensgefährlich. Weil die 22cm hohe Stufe zur Fahrbahn zu schweren Stürzen führt und das Risiko, dann noch überfahren zu werden, extrem hoch ist. Weiters ist die aufgepinselte Radspur am Gehsteig der Brücke alles andere als StVO-konform, sprich nicht legal. Denn laut Straßenverkehrsordnung müsste der Abstand der Radspur von der Fahrbahn 65cm betragen, der Radweg selbst mindestens 1,50 Meter breit sein. Beides wird bei weitem nicht eingehalten. Der Abstand beträgt derzeit nur 26cm, der "Radweg" selbst nur 113cm (inklusive den weißen Markierungsstreifen, ohne sogar nur 85cm!).
Nicht StVO-konform: Zu hohe Stufe, zu schmaler Radweg. Es handelt sich nicht um einen gesetzeskonformen Radweg, sondern nur um eine aufgepinselte Spur.
„Die Kombination aus viel zu schmaler, nicht StVO-konformer Radspur, 22cm hoher Stufe zur stark befahrenen rechten Fahrspur und vielen Fußgängern, die oft nicht ortskundig sind, ist brandgefährlich. Schwere Unfälle, über die leider zu wenig berichtet wird, zeugen davon.“ So Potocnik, der vor kurzem Johannes Walchshofer im Unfallkrankenhaus besucht hat. „Um die Gefahr des Überfahren Werdens zu reduzieren, muss die Geschwindigkeit drastisch reduziert werden. Am besten wir nutzen die Gelegenheit und reservieren die rechte Spur auch gleich noch für den Öffentlichen Verkehr, sprich Busse und Taxis. Das ist die minimalste Lehre, die wir aus diesem Brückenfiasko ziehen können.“
Mehr zur Nibelungenbrücke:
PLUS-Blog: Micky-Maus-Projekt gescheitert. Warum?
PLUS-Blog: Rad oder Auto - das ist kein Glaubenskrieg!
Bereits im April 2022 hat Lorenz Potocnik eine sorgfältige Vorbereitung der Entlastung in der Innenstadt durch die neue Donautalbrücke gefordert. Im Rückblick liest sich die Debatte aus dem Gemeinderat wirklich interessant und macht das Versagen noch deutlicher: Wortprotokoll-Auszug der 6. Gemeinderatssitzung am 21.4.2022
Autor:in: Linz+
25.4.2025
Commentaires