Regional-Stadtbahn Linz: Der nächste Wahlkampfgag, diesmal für 2027?
- linzplus
- 19. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Sept.
Während sich die Mehrheit aus der Linzer Stadtpolitik zufrieden oder gar begeistert zeigt oder rasche Ersatzpflanzungen fordern, sehen wir die Situation weit kritischer:
Wesentliche Pläne und Details bleiben das Land OÖ, die Stadt und die Schiene OÖ schuldig. Die Kommunikation zu dem Megaprojekt ist – in Anbetracht der Tragweite – eine Zumutung, für die Bevölkerung und alle Betroffenen. Weder wurden die Alternativen glaubwürdig und für jeden nachvollziehbar veröffentlicht und dargestellt, noch stehen Pläne transparent für alle zur Verfügung.

So ist die Situation unter der Autobahnbrücke immer noch ungelöst, dort gibt es massive Platz- und Höhenprobleme für eine Durchfahrt. Auch die Situation zwischen Eisenbahnbrücke und Autobahnbrücke, oder die Durchfahrt in der Reindlstraße, wo es um Anrainer und wenig Platz geht, bleibt wohl bewusst ausgespart. Stattdessen gibt es – nach jahrelangen „Planungen“ – nur schematische Skizzen, Querschnitte und schönfärbende, kindische Visualisierungen.
Millionenteurer Schildbürgerstreich - Abschnitt ins Mühlviertel derzeit nur ein jahrzehntelanges Versprechen
Äußerst beunruhigend ist aber vor allem der defacto nicht existierende (Planungs-)Abschnitt ins Mühlviertel (S7 Gallneukirchen Pregarten) hinauf. Außer einem Korridor und jahrelangen Versprechen gibt es nichts.
Doch genau dieser Abschnitt macht das Projekt auf Linzer Boden überhaupt erst sinnvoll. Ohne die S7 ins Mühlviertel bleibt der 3,5 km lange Abschnitt bis nach Auhof ein Stückwerk.
Es droht ein millionenteurer Schildbürgerstreich ohne Wirkung für zehntausende Pendler, um die es bei dieser Bahn ja geht. Aktuell ist bei der S7 ins Mühlviertel mit 15-20 Jahren zu rechnen. Insider zweifeln überhaupt an der Umsetzung. Das Projekt steht in Wirklichkeit (seit Jahren) vollkommen in den Sternen.
"Erst wenn die (gesamte) S7 geplant und finanziert ist, macht der Abschnitt auf Linzer Boden Sinn. Die Projekte müssen gleichzeitig und als Gesamtes vorangetrieben werden. Ernsthaft und nicht als Wahlkampfgag für September 2027.“ so Lorenz Potocnik von LinzPLUS.
Wo bleibt die Landschaftsplanung?
Alle Skizzen machen auch klar, dass hier noch keine Landschaftsplaner:innen involviert wurden. Dabei sollte diese Disziplin bei so einem Projekt nicht am Schluss „zur Behübschung“ und „Schadensbegrenzung“ zugezogen, sondern ganz zu Beginn einbezogen werden.
Aktuell sind die Planung rein technischer Natur, defacto nicht mehr als eine Machbarkeitsstudie. „Ein Projekt dieser Größenordnung ohne Freiraumplanung und Landschaftsarchitektur zu planen ist grob, entspricht nicht den europäischen Standards und lässt viel Potential und die Chancen auf Verbesserungen von Beginn an links liegen.“ so Potocnik.
Offenbar wurde bisher nicht interdisziplinär gearbeitet: Mehr zur Phase Null: https://www.linzplus.at/post/phase-null-fuer-linz
Blick auf die aktuelle Situation:
Fotos: LadL
Mehr Infos zum veröffentlichten Projekt:
Zwischen dem 19. und 21. November, jeweils von 15:00 bis 19:00 Uhr, lädt das Land
Oberösterreich zu einer Projektausstellung ins Kunstmuseum Lentos ein. Diese bietet
Interessierten sowie Anrainerinnen und Anrainern die Möglichkeit sich über das Projekt
zu informieren und mit den Projektplaner:innen direkt ins Gespräch zu kommen.
Download der Presseaussendung vom 19.9.2025
Autorin: LinzPLUS
19.9.2025
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