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Ein Radler-Rastplatz mit Geschichte für den neuen Radhighway in Ebelsberg!

Historisches Straßenbahn-Wartehäuschen von 1913 soll künftig von Radlern genutzt werden:

In der Uferkurve in Ebelsberg steht der letzte stumme Zeitzeuge der 1913 eröffneten und 1974 aufgelassenen Straßenbahn nach St. Florian.


Endlich haben die Bauarbeiten für den Radweg Richtung Pichlingersee, St Florian, Asten und Enns begonnen. Aktuell wird die Trasse der ehemaligen Florianerbahn planiert und entsprechend aufbereitet. Es gibt aber auch einen kleinen Wermutstropfen: Damit verschwinden auch die letzten Gleisreste der 1913 eröffneten historischen Straßenbahn nach St. Florian endgültig. Doch es gibt noch die Chance, eine letzte Erinnerung an dieses großartige Stück Linzer Bim-Geschichte zu erhalten: In der Kurve oberhalb des Kreisverkehrs bei der Umfahrung Ebelsberg steht noch direkt an der neuen Radtrasse ein altes Wartehäuschen. „Lasst uns dieses historische Häuschen erhalten und zu einer Raststation für müde Radler umfunktionieren. Gerade für Familien auf dem Weg zum Pichlinger See wäre das ein Hit!”, sagt Lorenz Potocnik von LinzPLUS. Zusätzlich könnten hier zwei Schautafeln entstehen, die die über 60-jährige Geschichte (1913-1974) der ‚Florianerbim‘ wieder auferstehen lassen.


Pausebuchten und Rastplätze

Der Radweg wird nicht nur für Pendler eine sichere Infrastruktur, sondern vor allem auch für die Linzer Bewohner einen großen Nutzen bringen, wird dadurch doch der Pichlinger See auf schnellstem und direktestem Weg erschlossen. Die ebene Streckenführung entlang der 1974 aufgelassenen und bis 2003 auf einer Teilstrecke noch als Museumsbahn betriebenen Florianerbim ist auch für Familien mit Kindern leicht bewältigbar, sicher und attraktiv. Was es aber auch braucht, sind ‚Pause-Buchten‘ und Rastplätze. Ideal dafür bietet sich ein altes Straßenbahn-Wartehäuschen in der sogenannte Uferkurve oberhalb des Kreisverkehrs in Ebelsberg an. Dieses ursprünglich vermutlich 1913 erbaute (und nach 1945 wegen Bombenschäden wohl neu errichtete) Häuschen hat mittlerweile auch einen historischen Wert, ist es doch das letzte auf Linzer Stadtgebiet erhaltene Bauwerk der legendären Bahn.


„Das Wartehäuschen ließe sich mit wenig Geld, aber sehr viel Nutzen als kleine Radler-Raststation reaktivieren, ausgestattet mit zwei Bänken, einer Radservicebox, Tisch und Radständern“, sagt Lorenz Potocnik von Linz+. Derzeit fristet der kleine Bau ein trauriges Dasein, eingepfercht zwischen Baucontainern Schotterhaufen – und vom Abriss bedroht.

Als Ergänzung schlägt Lorenz Potocnik vor, mit ein oder zwei Schautafeln die 61-jährige Geschichte der Florianerbahn wieder aufleben zu lassen: „Das Wartehäuschen ist das letzte Erinnerungsstück an die Bahn, die bis zu ihrer Einstellung am 1. Jänner 1974 zwölf Millionen Fahrgäste zwischen der Ebelsberger Traunbrücke und St. Florian beförderte. Es wäre eine perfekte Reminiszenz an ein ganz besonderes Stück Linzer Straßenbahngeschichte.“ Lorenz Potocnik will in den nächsten Tagen das Gespräch mit dem zuständigen Verkehrsreferenten Martin Hajart und in weiterer Folge auch dem Gemeinderat suchen und so das Projekt ermöglichen.

 

PLUSinformationen zur Florianerbahn:


Der „Dschungelexpress“: Das war die Florianerbahn Vor 109 Jahren – im August 1913 – wurde die einst legendäre Straßenbahnlinie von Ebelsberg nach St. Florian eröffnet, 61 Jahre später – 1974 – wieder eingestellt. Zwölf Millionen Fahrgäste beförderte die Florianerbahn in den sechs Jahrzehnten zuvor. Bis 2003 wurde die 9,7 Kilometer lange Strecke noch als historische Museumsbahn genutzt, an einigen Stellen erinnern noch Trassenreste an die Überland-Bim.

Bis zu 550.000 Fahrgäste pro Jahr

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Pläne, Linz und Steyr mit einer zweiten Bahnlinie zu verbinden. Die Steyrer Kaufleute fürchteten jedoch eine Abwanderung der Kundschaft nach Linz, weswegen lediglich die Strecke zwischen Ebelsberg und St. Florian realisiert wurde. Die Eröffnung erfolgte am 28. August 1913. Bis zu 550.000 Personen nutzten die Bimlinie in ihren besten Zeiten jährlich. 1949 wurde zusätzlich die Station Pichling/See eingerichtet, weil sich der neu entstandene Badesee immer größerer Beliebtheit erfreute. Die Bahn trug damals den exotischen Beinamen ‚Dschungelexpress‘, weil große Streckenteile von dichten Bäumen und Büschen bewachsen waren.


Endgültiges Aus 1974 Als die damalige ESG (heute LINZ AG) 1973 beschloss, die Straßenbahnlinie E von der City nach Ebelsberg aus finanziellen Gründen zu kürzen, verlor die Florianerbahn ihre Umsteigemöglichkeit bei der Traunbrücke – was gleichzeitig das Ende der Traditionsbahn ins Linzer Umland bedeutete: Am 01. Jänner 1974 wurde die Strecke endgültig eingestellt und durch einen morbiden Postbus ersetzt.



Medienberichte:





Krone Print:



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