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Mit Beton und Autobahn im Grünzug zur Klimaneutralität - Linz kann das.

Bisher Grünzug, Wald und Ackerland, soll nun auf die "grüne Wiese" gebaut werden.


Ziemlich lange war das Projekt der neuen Digital-Uni für Oberösterreich nur so ein fernes Grummeln im Hintergrund. Wels, Linz und sogar Steyr meldeten Interesse an der Bildungseinrichtung. Die Organisationsentwicklung verlief ebenfalls nicht nach dem Drehbuch der Strippenzieher. 2022, im Herbst, war dann zum ersten Mal die Rede die IDSA (erst ab Nov 2023 IT:U) zur JKU dranzuhängen. Wir haben schon damals ausführlich dazu gebloggt www.linzplus.at/post/digitaltu_gruenland und neben einer ernsthaften Analyse einen Standort in Bahnhofsnähe, sprich dem Hochleistungsknoten im oö. Ballungsraum gefordert. Eine seriöse „Phase 0“ www.linzplus.at/post/phase-null-fuer-linz scheint hierzulande aber nicht möglich, lieber werden – auch bei weitreichenden Projekten wie diesen - im Hintergrund irgendwelche Grundstücke gedealt. 


Ab Herbst 2023 wird’s konkreter. Wieder fordern wir zurück an den Start und den richtigen Standort: www.linzplus.at/post/standortdigitaluni-radikal-hinterfragen Aber offenbar ist die Stadt Linz eh nur Zuschauer und Erfüllungsgehilfe. Eine proaktive, selbstbewusste Stadtplanung gibt es leider nicht. Daher kündigt Linz am 8. April einen „Dynamischen Masterplans“ für Auhof an.  https://www.linz.at/medienservice/2024/202404_125194.php  

Wie so oft wurde möglichst lang unter dem Radar der Öffentlichkeit gefuhrwerkt, dann soll es plötzlich schnell gehen. In diesem Fall könnte noch dazu Torschlusspanik in Hinblick auf das nahende Ende der aktuellen Bundesregierung und den vorhersehbaren Niedergang der ÖVP herrschen. Wer weiß. Statt Fakten werden der Öffentlichkeit auf jeden Fall nur verharmlosende Grafiken, eine grüne „Tabuzone“ (ausgerechnet dort, wo gerade der neue Autobahnanschluss betoniert wird) und kontextlose Fantasie-Visualisierungen von lustigen und „grünen“ Bauwerken irgendwo auf der Welt serviert.


Und während Stadtplanungsrat Dietmar Prammer sein eintägiges "Bürgerbeteiligungsverfahren" inszeniert, hat die BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) schon längst den Architekturwettbewerb ausgelobt und auch juriert. Bereits seit 1. März stehen die Ergebnisse fest, werden aber seit bald zwei Monaten unter Verschluss gehalten. www.architekturwettbewerb.at/competition/neubau-institute-of-digital-sciences-austria-idsa-linz/7307 und https://big.vergabeportal.at/Detail/156445 


Das ist absolut unüblich und nur mit „Rücksicht“ auf den „Bürgerbeteiligungsprozess“ von Seiten der Stadt zu erklären. Das ist gut nachvollziehbar, würde eine Veröffentlichung den im Nachhinein gestarteten Prozess doch sofort als Farce entlarven und allen klar machen, dass es bereits konkrete Projekte gibt. Bevor mit den Leuten gesprochen wurde und bevor der Linzer Gemeinderat die nötigen Beschlüsse gefasst hat.

 

Kein Wunder also, dass sich wieder einmal hunderte Linzer:innen organisieren. https://www.facebook.com/RettenwirdenGruenguertel Diesmal eben in Auhof. Sie wollen den (seit Jahrzehnten geschützten) Linzer Grüngürtel bewahren und laufen Sturm gegen die geplante Umwidmung von rund 10 Hektar Grünland und Grünzug zu Bauland gleich hinter der JKU. Unser Facebook-Post dazu vom 22.4.24: https://www.facebook.com/share/p/WEB1kSw6B6voPoW4/ 


Wie bitte passt es zusammen, dass die Stadt in den letzten Jahren viele Konzepte und Ziele zur Klimahauptstadt und Klimaneutralität beschlossen und auch schon Millionen von € dafür ausgegeben hat und nun den Grüngürtel in Norden zerstören will? Dieser ist wichtig für die Zufuhr von kühler und frischer Luft, ist Naherholungsgebiet und es gibt keine Notwendigkeit diesen zu attackieren. 


Denn die neue IT:U wäre noch dazu besser IN der Stadt, auf bestehenden und bereits aufgeschlossenen Baugründen im Umfeld des Bahnhofs aufgehoben. Im Umkreis des Bahnhofs (Makartviertel) befinden sich nicht nur diese sehr großen Brachen sondern auch tatsächlich Projekte mit mehreren 100.000 Quadratmetern Nutzfläche. Fertig in der Schublade liegen einige bereit, es fehlt zum großem Teil nur der Bedarf (Post City, Trinity Tower, Tanzende Türme, ÖBB-Gründe Wienerstraße, ÖBB Gründe Heizhausstraße, Gelände Brauunion, usw.). IN der Stadt und in Bahnhofsnähe wäre für die Digitaluni auch der zukunftsträchtigere Standort, weil der Einzugsbereich (Student:innen, Mitarbeiter:innen) schlagartig auf mehrere Millionen Menschen im Umkreis von nur etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit erhöht wird.


Die Nutzung von vorhandenem Bauland ist auch dringend notwendig, wenn wir das  gerade beschlossene Linzer Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, ernst nehmen. Denn IN der Stadt, auf bestehenden, gut erreichbaren und bereits erschlossenen Baugründen zu bauen schont Resourcen, schützt Ackerboden, senkt den CO2 Verbrauch und bringt eine bessere öffentliche Anbindung.


Es gibt eine ganz klare Siedlungsgrenze, die zu überschreiten, wäre eine rote Linie.


Mehr Informationen und Links:

Klimaanalyse der Stadt Linz, offenbar hat diese in den „Masterplan“ keinen Eingang gefunden: Stadtklimaanalyse | Stadt Linz und Planungshinweiskarte GeoMedia SmartClient Public Maps (linz.at



Ein oberösterreichisches Büro hat seinen nicht prämierten Beitrag bereits öffentlich gemacht: Institute of Digital Sciences Austria |… | Tp3 Architekten 


Die geplante Auflösung und Umwidmung des Grüngürtel erfordert auch einen Blick ins Archiv zurück bis ins Jahr 2019/20. Damals haben die Machenschaften begonnen.

Die IT:U selbst hat nur einen relativ geringen Flächenbedarf von 20.000 m2 Nutzfläche (nicht Baugrund). Dieser Bedarf könnte auf Jahrzehnte auf den Flächen der Parkplätzen westlich der JKU (rund 4 Hektar frei) gedeckt werden.

Der größte Teil ist für private Betriebsbauten vorgesehen. Dabei gibt es ein großes Déjà-vu

Bereits 2018-20 hat Helmut Fallmann, CEO und Eigentümer von Fabasoft versucht 15.000 m2 Grünland gewinnbringend zu Bauland zu machen um dort einen privaten Betriebspark zu errichten. 

Das konnte durch meinen Einsatz und die entschlossene Vorgehensweise des damaligen Stadtrats für Stadtplanung Markus Hein (FPÖ) gestoppt werden. Sogar eine bereits terminisierte PK mit den Treibern dieses Projekts, dem Bürgermeister und dem ehemaligen Rektor Lukas wurde damals im letzten Moment abgesagt. 


20. April 2024:

Rückblick auf die Grundstücksspekulationen: 

4. Sept 2020:

„Ein Jahr vor der Wahl plötzlich "Öko", oder doch nur Wendehals?“ 

9. Februar 2020:

Schon beginnt der erste - so leicht durchschaubare - Versuch uns alle und die Stadt zu erpressen.

13 Februar 2020:

Bitte festhalten: "Für Fabasoft kommt ein anderer Standort allerdings nicht infrage. Seit März 2019 gäbe es einen Kaufvertrag. Den könne man jetzt nicht einfach zerreißen..." 

und Bericht der Rundschau: 

23. Sept 2020:

Vor einem Jahr, als Bürgermeister Klaus Luger noch den Urfahraner Grüngürtel für das Projekt seiner Freunde bei Fabasoft umwidmen wollte,… https://www.facebook.com/share/p/f9XjtyhvaPRdckaw/ 

25. Februar 2020:

Endlich! Und es hat wieder einmal Sinn gemacht, hier mit vereinten Kräften und in aller Deutlichkeit aufzuklären und die Machenschaften zu benennen. https://www.facebook.com/share/p/4emRkgH2S4i9xmGY/


Doch schon damals war klar, dass der gut vernetzte Herr mit seinen Spekulationen nicht einfach so aufgeben würde. Nun bietet die IT:U und der Halbanschluss eine gute „Gelegenheit“ seinen privaten Interessen wieder „Dynamik“ zu verleihen. Interessant in diesem Zusammenhang: Zu den Käufen von landwirtschaftlichen Gründen des Herrn Fallmann (als Nicht-Landwirt) hat sich sogar schon das Landesverwaltungsgericht beschäftigt. 


24. April 2024:

„Wem gehören die Grundstücke?“ https://www.facebook.com/share/p/9eVLqKvNBzpKGUQK/ 

LVwG Erkenntnis betreffend Grundverkehr im Univiertel vom 10.11.2023, Geschäftszahl 552491

OÖ. Landesverwaltungsgericht - Suchergebnis (lvwg-ooe.gv.at


Presse aus dem Jahr 2020

TIPS 13.02.2020 "Grüngürtel im Linzer Norden scheint zum Abschuss freigegeben"

LINZ. Neue Entwicklung um Umwidmungspläne nördlich der Johannes Kepler Universität: Es geht nicht nur um kolportierte 3.000 oder 11.000, sondern um 30.000 Quadratmeter Fläche, die zur Umwidmung vorbereitet werden soll. www.tips.at/nachrichten/linz/wirtschaft-politik/498438-gruenguertel-im-linzer-norden-scheint-zum-abschuss-freigegeben 


TIPS 25.02.2020 „Keine Umwidmung des Grünlands für Fabasoft“

LINZ. Planungsreferent Vizebürgermeister Markus Hein beendet die Spekulationen rund um den Umwidmungsantrag der Firma Fabasoft nahe der JKU in Urfahr und stoppt das Projekt an diesem Standort. www.tips.at/nachrichten/linz/wirtschaft-politik/499879-keine-umwidmung-des-gruenlands-fuer-fabasoft 


PRESSE April 2024

"Lebhafte Diskussion": Masterplan fürs Univiertel erhitzt weiter die Gemüter

Kommentare dazu im OÖN-Forum:

Machendlich: Prammer konnte gestern engagierte und besorgte Bürger/Anrainer jeden Alters weder überzeugen, noch beruhigen. Einziger erkennbarer 'Masterplan': großflächige Umwidmung Grünland im Frischluftkorridor der Stadt mit K.O.-Argument 'Im Öffentlichen Interesse' für 'Linzer Lugner City' durchzuboxen (a la Minigolf Aloisianum, Mengerstraße, Fabasoft). Stadt Linz hat laut Prammer KEINE Alternativ-Standorte (z.B. PostCity) geprüft, das sei - soweit überhaupt erfolgt - Sache der Bundesimmo-Gesellschaft (!). Prammer konnte keine Angaben zu Zusatzverkehr, Studentenzahlen, Frischluftauswirkungen, max. Grünflächenverbrauch u. Verbauungsstruktur machen. Aussagen von BM Klaus Luger (Krone 11/2023 - Linzer Grüngürtel sei sakrosakt, kein Quadratmeter wird umgewidmet) kennt Prammer nicht. Und zu katastrophalem Rechnungshof-Klimabericht Linz 07/2021 (Grünflächen-Schlusslicht der Landeshauptstädte, fehlende Klimakonzepte, nur absolut notwendige Umwidmungen): leere Politiker-Phrasenschleifen - ich gehe.

Mohrli: Die TeilnehmerInnen standen fast alle der Digitaluni positiv gegenüber. Nur der Standort passt nicht. Prammer hat KEINE anderen Standorte geprüft, sondern hat nur den Wunsch der Bundesimmobiliengesellschaft (Bauträger) befolgt die Uni im Grüngürtel zu errichtet. Herr Prammer verhält sich wie ein Planer der B.I.G. und nicht wie es ein Linzer Planungsstadt tun sollte: Dem Wohl, Zukunft und Zukunft aller Linzer zu dienen.

Natscho: Mir graut, dass dieser Luger-Parteisoldat der Nachfolger des "Bürger"meisters wird

Linzer64: Wirklich unglaublich schade, dass die Digitaluni nicht in Wels angesiedelt wird

Clz: Also ich verstehe das nicht. Man weiß heute, dass es nicht optimal war, die JKU samt ihren Studenten auf die grüne Wiese mehr oder weniger in ein Wohnviertel zu stellen. Kaum Gastro, kein Nachtleben, für Studenten nicht sehr interessant. Man hat die Studenten an den Stadtrand ausgelagert und das ist in Linz auch spürbar. Linz ist nicht wirklich Studentenstadt.Dafür will man jetzt die Digital-Uni neben die JKU hinstellen, Firmen ansiedeln etc. und dafür den Grüngürtel sozusagen anknabbern? Gibts in Linz keine anderen Plätze für Firmenansiedlungen als den Grüngürtel? Echt jetzt?

christiantf Nein, gibts nicht. Denn Platz ist immer nur dort, wo noch nichts anderes steht, und das ist am Stadtrand.

yuri0378 So ein scheiß. In Linz gibts genug versiegelte unbenutzte Flächen, die man für die Digitaluni oder Betriebsansiedlungen verwenden könnte (Post City wurde sogar im Bericht erwähnt). Man zieht diese nur nicht in Betracht, weil man hier vorher erst Gebäude und Infrastruktur entfernen müsste, bevor man neue errichtet (was aber offenbar für die tolle neue A26 kein Problem zu sein scheint).


Masterplan Univiertel: Bis zu 10 Hektar Umwidmungen stehen zur Diskussion

08. April 2024 Masterplan Univiertel: Bis zu 10 Hektar Umwidmungen stehen zur Diskussion | Nachrichten.at


Blick vom Norden zum Science Park/JKU. Hier strömen kühle und frische Luft in die Stadt. Diese Ackerflächen, aktuell Grünzug, sollen verbaut werden.


Autor:innen: Lorenz Potocnik, Linzplus

24.4.2024

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