„Wir können natürlich auch noch jahrelang Symptome bekämpfen und teure Wiederbelebungsversuche des Grünmarkts machen. Doch für mich als Pflegerin und Kennerin meiner Stadt ist klar: Dieser Platz ist nackt, tot und viel zu heiß. Der Platz hat keine Aufenthaltsqualität. Niemand will sich dort aufhalten. Wie soll das auch anders sein? Darunter befindet sich eine Tiefgarage, außer etwas Gras und ein paar verkümmerte Pseudobäumen wächst auf dem Beton hier nichts. Schon am Vormittag wird es deshalb so unerträglich heiß, dass alle flüchten.“ ist Plus-Gemeinderätin Renate Pühringer genervt von den immer gleichen Fehlern. Sie will nicht weiter zuschauen, wie bei diesem Platz Kosmetik betrieben wird und bringt einen Antrag zur stadtklimatischen Sanierung des Areals ein.
Erdkoffer in der Tiefgarage - hier könnten Bäume tief wurzeln und oben Schatten spenden.
„Auch in unserer Linzer Klimaanalysekarte ist der Hof klar als Hitzeinsel verzeichnet. Kein Wunder, hat doch die private Tiefgarage darunter praktisch den ganzen gewachsenen Boden zerstört. Echte Bäume, die groß werden und dank Verdunstung und Schatten ihre kühlende Wirkung entfalten haben hier keine Chance.“ Betont PLUS-Kollege Potocnik. „Doch die Situation ist nicht hoffnungslos. Wir müssen mit dieser Hitzeinsel und diesen Fehlern aus den letzten Jahrzehnten nicht für immer und ewig weiterleben. Mit etwas Know-How und politischem Willen können wir die Sache „bei der Wurzel“ packen und den Hof stadtklimatisch sanieren. Auch der Grünmarkt wird dann wieder besser funktionieren.“
Stadtklimatische Ertüchtigung möglich.
“Wenn wir die Lebensqualität der Anrainer und insbesondere unserer „Großeltern“ im angrenzenden Pflegeheim ernst nehmen und wenn wir den Grünmarkt nachhaltig wieder in Schwung bringen wollen, dann kommen wir um eine stadtklimatische Sanierung und Ertüchtigung des Hofes nicht herum.“ Ist Stadtentwickler Potocnik überzeugt.
„Die bisher erfolgten Topfpflanzen sind doch in Wirklichkeit eine teure, pflegeintensive Fehlinvestition. Stattdessen braucht es deutlich mehr Weitblick und auch Forschergeist. In Zusammenarbeit mit den Eigentümern der Tiefgarage sollten nachträglich Erdkoffer, am besteb 8 Stück eingeschnitten werden.“ so Pühringer. „Und wir haben gute Nachrichten: Die Garage ist nur eingeschossig. Einschnitte sind technisch nicht schwierig. Die Erdkoffer könnten dann bereits nach wenigen Metern an offenen Boden stoßen. Und auch die kommende Baustelle des Weinturms kann genutzt werden, um Kosten zu sparen.“
Fördergelder auftreiben.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts könnte die Stadt Linz auch um Fördergelder beim Bundesministerium für Klimaschutz oder sogar der Europäischen Union ansuchen. Da es tausender solcher Garagen gibt, die ein Setzen von großen, kühlenden Bäumen verhindert, könnte hier Expertise aufgebaut werden.
Der Linzplus Antrag dazu:
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Autor:in: Linz+
19.6.2022
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