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Flughafen Linz im Sinkflug seit 10 Jahren - Wo bleibt die Strategie?

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  • 6. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Juni

Seit Jahren dümpelt der Linzer Flughafen dahin. Das ist allem klar, die nicht die Augen verschlossen haben oder die Situation schön reden wollten. Doch trotz der dramatischen Situation ist keine strategische Arbeit erfolgt. Wie so oft wurde verwaltet und nicht gestaltet.


Und nun? Jetzt, wo es keine Gewinne mehr gibt, die man schnell herausziehen kann? Jetzt ‚müssen‘ plötzlich 8 Millionen € öffentliche Gelder (50% Land OÖ, 50% Stadt Linz) nachgeschossen werden. Das sichert zwar kurzfristig den Betrieb. Eine langfristige Strategie ersetzt diese Subvention aber nicht. 


Lorenz Potocnik fordert seit 8 Jahren strategische Arbeit. Hier im Februar 2017vor Ort.


„Schicksal? Folgen der Corona-Pandemie oder des Terrors? Nein, all das sind schwache Ausreden. Denn alle Regionalflughäfen haben ähnliche Herausforderungen. Und die Entwicklung des Linzer Flughafens war bereits vor zehn Jahren klar erkennbar. Deshalb habe ich die nötige strategische Auseinandersetzung und Ausrichtung gefordert“, so Stadtentwickler Lorenz Potocnik. "Wegen dieses Missmanagements und Versagens hat es von unserer Seite auch keinen Zuspruch für die Geldspritze gegeben. Für den enormen Schaden müssen schon die Verursacher und Aufsichtsratsmitglieder die Verantwortung übernehmen." 


Das war der entsprechende Tagesordnungspunkt (E1) am 5. Juni 2025

Flughafen Linz GesmbH; Gewährung eines Gesellschafterzuschusses in Höhe von insgesamt 4.000.000 Euro, davon jeweils 2.000.000 Euro im Rechnungsjahr 2025 und im Rechnungsjahr 2026 Genehmigung einer Kreditüberschreitung und einer Kreditübertragung

Zwecks Stabilisierung der Liquiditätssituation und zur Stärkung der Eigenmittelsituation sollen der Flughafen Linz GmbH, als Infrastruktur- und Tourismusunternehmen, seitens des Landes Oberösterreich und der Stadt ein Gesellschafterzuschuss in Höhe von maximal 8 Mio. Euro gewährt werden, wovon 4 Mio. Euro auf die Stadt und 4 Mio. Euro auf das Land Oberösterreich entfallen sollen.



Das war Potocniks Kommentar in der Gemeinderatssitzung am 5. Juni 2025: 

„Der Linzer Flughafen befindet sich seit zehn Jahren im Sturzflug. Im Gegensatz zu anderen Regionalflughäfen ging es in diesen zehn Jahren schrittweise bergab. Trotzdem haben die Stadt Linz und das Land OÖ nichts unternommen und stattdessen die mageren Gewinne noch rausgezogen aus dem Unternehmen und den Airport sogar zu diversen Sponsoring verpflichtet. 


Und jetzt? Wo nichts mehr geht… soll Geld reingeblasen werden? 


Nein, diese Art der Politik und diese Art mit den eigenen Gesellschaften umzugehen, lehnen wir ab.


Das Ganze ist besonders bitter, als das alles vorhersehbar war. 

Obwohl ich nicht im Aufsichtsrat des Flughafens sitze, habe bereits im Frühjahr 2017 und dann immer wieder – also vor 8 Jahren - einen Neustart gefordert. Ich habe daher meine alten PA's und die Veröffentlichungen davon aus dem Archiv gekramt. Da spreche ich davon, „dass die Stadt Linz und das Land zuschauen“, und „handeln muss, bevor es zu spät ist“… weiters habe ich gewarnt… (übrigens nach einigen Gesprächen mit Flughafenexperten) dass „Es ist eigentlich schon 5 Minuten nach 12“ ist. Und „Wenn jetzt nicht gehandelt wird, steht sogar die Existenz des Flughafens auf dem Spiel.“


Ich habe das Verhalten damals als „fahrlässig“ bezeichnet und „nicht im Einklang mit den Aufgaben des Aufsichtsrats“.  Ich habe personelle Neustarts, Impulse, Visionen und Ideen gefordert. All das – ebenfalls eine Forderung von damals – hätte in einer „Airport Task Force“ erarbeitet werden sollen. Doch auch so ein Expertengremium wurde nie geschaffen. 

In einer der PA’s fordere ich „einen klaren Plan, um den Flughafen langfristig zu positionieren“ und dass alle an einen Tisch müssten, auch die Unternehmer.  Dabei seien grundlegende Fragen zu stellen: 


„Was wollen wir? Welche Rolle kann der Flughafen in Österreich spielen? Wollen wir den Flughafen überhaupt? Wenn ja, was ist zu tun? Müssen wir mehr investieren? Benötigen wir Kooperationen mit anderen? Müssen wir den Flughafen besser öffentlich anbinden?“ 


All diese Fragen wären zu klären gewesen, sind aber nicht einmal gestellt worden. 


Am Zug wären die Eigentümer in Form von Stadt Linz und Land Oberösterreich gewesen. Nichts davon ist passiert. Die Verantwortlichen Personen sind untätig geblieben. Fordern jetzt aber einen millionenschweren Zuschuss und somit Geld der Allgemeinheit. Diese soll nun den Schaden begleichen. Das lehnen wir ab. Denn die aktuelle Situation ist hausgemacht und für dieses Missmanagement müssen die politischen Akteure die Verantwortung übernehmen.“

Zum Nachhören und -sehen: Ab 16:03 YourVideo.tv 


Insgesamt drei Presseaussendungen hat Potocnik 2017 versendet. Sein dramatischer Appell an die Verantwortlichen:


"Der Oberösterreichische Flughafen kämpft in Wirklichkeit mit dem Überleben. Während

beispielsweise Graz die Passagierzahlen laufend erhöht, stürzen in Hörsching die Zahlen ab. Die Eigentümer (Stadt und Land) wiederum scheinen sich von Jahr zu Jahr mit den positiven Abschlüssen zufrieden zu geben, übersehen es aber, dass der Flughafen bald nicht mehr überlebensfähig sein wird. Weil diese Entwicklung sicher kein trauriger Schicksalsschlag ist, braucht es rasch einen personellen und konzeptionellen Neustart!

Presseaussendungen 2017 zum Download:


Medienberichte und mehr Informationen:

Februar 2017 – Bezirksrundschau: Der Flughafen im Fokus - Linz

„Es ist starker Tobak, den Lorenz Potocnik, loslässt: "Für den Flughafen Linz braucht es einen sofortigen personellen und konzeptionellen Neustart." Es sei bereits fünf Minuten nach zwölf. In der Tat haben sich die Passagierzahlen in den vergangenen Jahren nicht positiv entwickelt. Gab es im Jahr 2008 noch mehr als 800.000 Passagiere, sind diese bis im Jahr 2015 auf 530.000 zurückgegangen. Im Jahr 2016 sank die Zahl der Passagiere dann noch einmal um gleich weitere 100.000 auf 430.000. Während Linz also seit 2008 fast die Hälfte seiner Passagierzahlen verlor, konnten andere Flughäfen wie Graz, Innsbruck oder Salzburg ihre Passagierzahlen im Vergleichszeitraum halten oder leicht steigern. "Es fehlen Impulse, Visionen und Ideen", kritisiert Potocnik.


Höffinger Solutions stellt strategische Studie vor / Verbot von innerösterreichischen Flügen / CO2- und Lenkungseffekte in Frage gestellt / knapp 90% der ehemaligen Fluggäste für Österreich verloren / Wirtschaftseffekte wandern ins Ausland PA_031123_Strategische_Studie_in_Wien_praesentiert..pdf


Studie: Wie Regionalflughäfen überleben können

Trotz Klimaschutz-Debatte seien kleinere Flughäfen durchaus profitabel zu führen, wenn sie "ihr eigenes Profil" entwickeln. Allen Klimaschutz-Debatten zum Trotz sieht eine vom Strategieberater Höffinger Solutions erstellte Studie gute Chancen für kleinere Flughäfen. Diese müssten jedoch ein "maßgeschneidertes Profil" entwickeln und dürfen keine "Klone" von größeren Flughäfen sein. "Im Gegensatz zu anderen öffentlichen Investitionen sind viele Regionalflughäfen profitabel - bei guter Strategie und guter Führung", so das Fazit der Studie. Studie: Wie Regionalflughäfen überleben können


30.12.2016, OÖN - Perspektiven für Regionalflughäfen.


Oktober 2017 LINZA - Ende des Sinkflugs in Sicht?

9.9.2017, Krone: Statt zu investieren wird verschoben und Dividende gezahlt.


17.Juni 2025, DerStandard, Notverkauf: Klagenfurt "verschenkt" Flughafen

Städtische Anteile am Flughafen gehen zum Nulltarif ans Land Kärnten. Sollte der Airport schließen und verwertet werden, könnte noch Geld zurückfließen Notverkauf: Klagenfurt "verschenkt" Flughafen - Bundesländer - derStandard.at › Panorama


Sonntag 22.6.2025, Die Presse:

"Und sie wurden, so Höffinger, lange Zeit vor als Geldquelle gesehen und nicht als strategisches Investment: Anstatt Dividenden aus den Flughäfen zu ziehen, sollten die Eigentümer klug und strategisch investieren."


Linz-Urlaub-Linz - Werbebotschaft 1987_Danke an Peter Riedl für das Bild.



Autor:innen: LinzPLUS

6.Juni 2025

 
 
 

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