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Machbarkeitsstudie Drogenkonsumräume für Linz

  • linzplus
  • 25. Mai
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Juni

In Linz ist der Drogenkonsum an mehreren Orten öffentlich sichtbar – etwa im Volksgarten, im Schillerpark, in der Scharitzerstraße oder in den Gründerzeithäusern und Garagen im Neustadtviertel. Auch im Umfeld des Hauptbahnhofs, der Notschlafstellen sowie in den öffentlichen Toiletten (Beispiel Volksgarten am Wochenende) werden harte Drogen konsumiert. Das ist ein Missstand und weder für die Konsumierenden noch für die Bevölkerung in Ordnung. Um das zu ändern, braucht es dringend neue Lösungen.


Druckräume sind eine Möglichkeit unter sicheren Bedingungen, mit sauberem Besteck zu konsumieren


Sichere Konsumräume als bewährte Maßnahme

Sichere Drogenkonsumräume – oft als „Fixerstuben“ oder „Druckräume“ bezeichnet – sind in vielen europäischen Städten seit Jahren und Jahrzehnten etabliert. Diese sind bewährte, niedrigschwellige Hilfsangebote und ein wichtiges Instrument, um Schaden zu reduzieren (‘Harm-Reduction’). In den Druckräumen kann der Konsum (mitgebrachter) Substanzen unter sauberen, medizinischen Bedingungen und Aufsicht erfolgen. Das senkt das Risiko von Infektionen und Überdosierungen deutlich und reduziert den Konsum im öffentlichen Raum.


Die Schweiz war Vorreiter: Schon 1986 öffnete in Bern der erste Raum dieser Art Europas. Heute gibt es 12 Einrichtungen in 8 Städten, u.a. in Zürich, Basel und Lausanne. Deutschland betreibt mindestens 24 Konsumräume in 15 Städten, darunter Frankfurt, Berlin und Hamburg. Auch die Niederlande vollziehen mit 31 Konsumräumen in 25 Städten eine klare pragmatische Strategie – etwa in Amsterdam, Rotterdam und Utrecht. 


Bereits vor 30 Jahren gab es in Deutschland Drogenkonsumräume oder sogenannte "Fixierstuben" (Fotos: Wolfgang Eilmes, Fabian Fiechter, Marcus Kaufhold, Fiechter Fabian)


Drogenkonsumräume: Überblick über das Angebot und Evidenzdaten:


Hilfe für Betroffene – Entlastung für die Stadt

Neben der medizinischen Betreuung ermöglichen Konsumräume einen kontinuierlichen Kontakt zu den Betroffenen. Ziel ist ein professionell betreuter, niederschwelliger Ort, mit festgelegten Öffnungszeiten (z.B 11-19 Uhr), an dem suchtkranke Menschen unter sicheren Bedingungen konsumieren können. Das erleichtert auch den Zugang zu regelmäßiger medizinischer Versorgung, psychosozialer Betreuung sowie Angeboten zur Stabilisierung, Beratung und Reintegration. ‘Druckräume’ verbessern nicht nur die Lebensumstände der Suchtkranken, sondern sind ein wichtiger städtischer Beitrag für mehr Sicherheit, Ordnung und Lebensqualität im öffentlichen Raum. 


Spritzen im Volksgarten sind keine Seltenheit.


In Linz ist der Drogenkonsum an mehreren Orten öffentlich sichtbar – etwa im Volksgarten, im Schillerpark, in der Scharitzerstraße oder in den Gründerzeithäusern und Garagen im Neustadtviertel.


Was ist ein Druckraum - wie sieht so ein Raum aus?

Ein Druckraum ist ein sicherer, betreuter Ort, an dem Menschen unter Aufsicht und mit sauberen Utensilien Drogen konsumieren können. Das senkt Gesundheitsrisiken und schützt die Öffentlichkeit. Idealerweise sind Konsumräume in bestehende, akzeptierte Einrichtungen wie z.B. die Substanz in der Schillerstraße eingebettet. Denn diese sind in der Szene bereits etabliert, genießen das wichtige Vertrauen und werden bereits von den Anrainer:innen akzeptiert. Das ist wichtig für einen funktionierenden Betrieb.


Beispiel eines ‘Druckraums’ in Berlin.


Viele gute Gründe für Drogenkonsumräume in Linz:

  • Menschenleben retten: In Deutschland greifen Teams jährlich rund 1.000-mal bei lebensbedrohlichen Notfällen ein. In Österreich gibt es diese geschützten Raum noch nicht. (Kurier 6.2.2024: So viele Tote wie nicht zuvor https://kurier.at/chronik/oesterreich/drogentote-oesterreich-rekord/402769015

  • Sicherheit im öffentlichen Raum: Der offene Konsum belastet Parks, Bahnhöfe und öffentliche Orte. Konsumräume schaffen klare Strukturen und entlasten die Stadt.

  • Gesundheit: Durch sterile Materialien und medizinische Betreuung sinken Risiken für HIV, Hepatitis C und andere Infektionen. Stress und Überdosierung beim Konsum werden reduziert.

  • Brücke in die Hilfe: Konsumräume sind ein direkter Zugang zu Beratung, Substitution und Entzug.

  • Kosten senken: Weniger Notarzteinsätze, weniger Krankenhausaufenthalte, weniger Polizeieinsätze – und weniger Belastung des öffentlichen Raums.

  • Erfolgreiche Vorbilder: Deutschland, Schweiz und Niederlande zeigen: es bringt nur Vorteile. Österreich ist das letzte Land im DACH-Raum ohne Konsumräume.


Fazit:

Drogenkonsumräume sind ein notwendiger und wirksamer Schritt einer modernen Drogenpolitik in Städten und Ballungsräumen. Sie halten den Schaden möglichst gering, sowohl für Betroffene als auch für die Stadt. Es ist Zeit auch in Linz solche Räumlichkeiten zu entwickeln.


Download PLUS Antrag Druckräume:


Medienberichte:


27.5.2025, Krone

27.5.2025, Heute


27.5.2025, Pressemeldung Michael Raml: Kein Platz für Drogenkonsumräume in Linz

FPÖ-Sicherheitsstadtrat warnt vor falschem Signal und Nachbarschaftskonflikten

Linz, (79/25) - FPÖ-Sicherheits- und Gesundheitsstadtrat Dr. Michael Raml lehnt die von der Fraktion Linz+ geforderte Einrichtung offizieller Drogenkonsumräume vehement ab. „Ein offiziell von der Stadt betriebener Drogenkonsumraum wäre ein völlig fatales Signal. Wir dürfen Drogen keinen Platz lassen – schon gar nicht unter staatlicher Aufsicht. Das widerspricht dem Suchtmittelgesetz und wäre mit zahlreichen Problemen verbunden“, warnt Raml. Er setzt im Kampf gegen Drogenkonsum und -handel auf umfassende Prävention und Hilfestellungen, um aus der Sucht zu kommen: „In Linz gibt es zahlreiche kostenlose, niederschwellige Einrichtungen, die Betroffenen Hilfe bieten. Gleichzeitig setze ich auf eine starke Repression durch die Polizei, um den Drogenverkauf entschieden zu bekämpfen.“ Ein Beispiel dafür sind laut Raml die Schutzzonen, die von der Polizei in sensiblen Bereichen wie der Wienerstraße oder rund um das Kremplhochhaus eingerichtet wurden. „Diese Zonen ermöglichen der Exekutive ein entschlosseneres Vorgehen gegen Dealer und sorgen für mehr Sicherheit im öffentlichen Raum.“


Ein besonders schwerwiegender Aspekt sind laut Raml die massiven Belastungen für die Anrainer im Umfeld von Drogenkonsumräumen: „Niemand will eine amtliche Drogeneinrichtung in der Nachbarschaft. Konflikte mit der Umgebung wären unvermeidbar – von Lärm über Sicherheitsbedenken bis hin zum Rückgang der Lebensqualität.“ Die Sorgen der Linzer seien ernst zu nehmen. „Ich stehe auf der Seite der Linzer Bevölkerung, die Ruhe und Ordnung haben will – und nicht auf der Seite ideologischer Experimente, die Probleme nur verlagern statt lösen.“ Abschließend stellt Raml klar: „Wer Drogen bekämpfen will, darf sie nicht verharmlosen oder offiziell organisieren. Der einzig wirksame Weg besteht in Aufklärung, Hilfe und klarer Strafverfolgung – nicht in amtlich verwalteten Konsumräumen.“


LinzPLUS Statement darauf:

Sehr geehrte Medienvertreter:innen,

 

Ich bin schockiert über die PA des Gesundheits-  und Sicherheitsstadtrats Michael Raml. Sie strotzt vor Fehlern und Unterstellungen und verweigert die Realität.

Denn wir haben in Linz ein Drogenproblem im öffentlichen Raum. Das ist gut sichtbar vor allem im Volksgarten, rund um die Notschlafstelle in Anastasius-Grün-Straße und im Neustadtviertel. Anstatt international etablierte Lösungen (seit 30 Jahren erprobt) voranzutreiben macht Raml hier reaktionäre Klientelpolitik und verbreitet Unwahrheiten.

 

Denn in den Druckräumen werden keine Drogen bereitgestellt, sondern nur ein sicheres Umfeld geschaffen. Das sorgt für eine bessere Gesundheit und entlastet den öffentlichen Raum (und viele private Hauseingänge und Tiefgaragen). Drogenräume sind ein wichtiges (in Linz und Ö fehlendes) Puzzlestück einer gut funktionierenden Drogenpolitik. 

 

Anstatt Gesundheits- und Sicherheitspolitik für die Stadt zu betreiben, versucht Raml politisches Kleingeld zu Lasten der Bevölkerung zu machen. 


28.5.2025, Heute


3.6.2025, Tips.at:

UPDATE:

L10.Machbarkeitsstudie Drogenkonsumräume für Linz

Berichterstatterin: GRin Brita Piovesan (Linz+)

Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Sicherheit und Gesundheit wurde mehrstimmig abgelehnt.

Stimmenthaltung: SPÖ, FPÖ, GR DI Dr. Obermayr  (ehem. MFG)


Der Antrag wurde mehrstimmig abgelehnt.

Enthaltung: SPÖ, FPÖ, NEOS, GRin Schachner (ehem. MFG)


Die Wortmeldung zum Nachsehen, ab 19:23 Uhr: https://archiv.yourvideo.tv/watch/?v=ck-8fe1d6845ecbc7925e49b83b0


FAZIT: Der FPÖ-Gesundheitsstadtrat, sieht in Druckräumen gleich “ideologische Experimente” und eine “Verharmlosung” der Drogenproblematik. Weiß er es nicht besser oder will er es nicht besser wissen? Ist er jetzt Gesundheit- und Sicherheitsstadtrat, oder doch einfach nur Populist? Diese Räume fehlen in Linz! Sie sind ein längst überfälliges Puzzlestück einer zeitgemäßen Drogenpolitik. Wer das nicht erkennt, betreibt keine Sicherheits- und Gesundheits-, sondern gefährliche Symbolpolitik auf dem Rücken der Betroffenen und der Linzer:innen in unserer Stadt.


Unglaublich ist auch, dass die "neue" Prammer-SPÖ mitblockiert und nicht einmal den Mut aufgebracht hat, dies in der Gemeinderatssitzung zu begründen.


Wir haben ein sichtbares Problem in unserer Stadt – und der Impuls für Lösungen muss von der Stadt kommen. Immer waren es die Städte, die bei Druckräumen vorangegangen sind – nicht das Land. Wenn wir hier nicht den ersten Schritt setzen, wird sich beim Land nichts bewegen. Wenn das die Haltung der SPÖ ist, dann reden wir in zehn Jahren noch immer über herumliegende Spritzen und fehlende Angebote. Der Lead muss von Linz ausgehen!


Ist es der SPÖ wirklich egal, dass draußen Spritzen auf Spielplätzen, in Unterführungen und Hauseingängen liegen? Der Eindruck entsteht – denn Interesse an einer Lösung scheint es keines zu geben. Wenn wir als Stadt das nicht anstoßen, wird sich in den nächsten zehn Jahren nichts ändern.


Das war wohl nur ein kurzfristiger ‘Gefallen’ an die Blauen. Langfristig zu Lasten der Stadt. 





Autor:innen: LinzPLUS

21.Mai 2025

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