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Volkswirtschaftliche Bewertung großer stadtklimatisch wirksamer Bäume

Statt eines rigiden Baumschutzgesetztes (wie von den Grünen gebetsmühlenartig gefordert) wollen Landschaftsarchitektin Olga Lackner und Aktivistin Brita Piovesan vom LinzPLUS Kernteam einen undogmatischen wirksameren Weg. Sie wollen endlich eine realistische Bewertung von alten, stadtklimatisch wirksamen Bäumen als Grundlage für einen echten Baumschutz und angemessene Ersatzleistungen. Ein alter großer Baum (40-60 Jahre) ist ca. €30.000.- wert. Entsprechend sind echte Ersatzleistungen zu fordern und keine Minibäumchen in Töpfen.

Olga Lackner vor einem der mittlerweile vier gefällten Kastanienbäumen bei der Linzer Tabakfabrik. Ihr stadtklimatischer Wert beläuft sich auf € 105.600.- .


Einen Stadtbaum zu fällen, ist immer noch viel zu billig. Was ist ein Baum wert? Nicht viel, wenn man an die vielen Anschläge auf den Linzer Baumbestand denkt. Die Hürde ist auch relativ niedrig, denn die Bewertung eines Baumes erfolgt meist nur nach dem Holzwert und seiner CO2 -Bindung. Ein Stadtbaum ist aber viel mehr: Die Klimahauptstadt Linz ist gefordert, hier im Interesse eines effektiven Baum- und Klimaschutzes eine Neubewertung vorzunehmen. Ein Gemeinderatsantrag soll jetzt mehr Kostenwahrheit in die Thematik bringen.


Das beste Mittel gegen Hitzeinseln und ein aufgeheiztes Stadtklima sind große, ausgewachsene Bäume. Kleine Bäumchen in Töpfen – wie etwa am Linzer Hauptplatz – haben hingegen so gut wie keinen messbaren Effekt. Nur große Bäume schaffen die benötigte Kühlung, da sie die dafür nötige Verdunstung garantieren. Der Wert jahrzehntealter Bäume wird aber nicht realistisch eingeschätzt – das mindert auch die bei etwaigen Fällungen nötigen Ersatzleistungen.


Veraltete Methode zur Bewertung von Bäumen

Die derzeitigen Methoden zur Bewertung eines Baumes sind veraltet und unzureichend. Gemäß der Koch- Methode beträgt der Wert eines 50 Jahre alten Baumes zum Beispiel lediglich 1.200 Euro – gelinde gesagt ein Witz.

Eine Berechnung des Bundes deutscher Baumschulen zeigt hingegen den tatsächlichen Wert eines Baumes für die Volkswirtschaft: Demnach beträgt dieser etwa 660 Euro pro Lebensjahr. Ein 50 Jahre alter Baum hat somit einen Wert von 33.000 Euro.

Apropos Wert: Eine ausgewachsene Buche hat etwa 800.000 Blätter, mit denen sie pro Tag 11.000 Liter Sauerstoff produziert – das entspricht dem Tagesbedarf von 26 Menschen.

Über das Blattwerk werden täglich bis zu 500 Liter Wasser verdunstet – das sind etwa drei volle Badewannen. Olga Lackner: „Diese Zahlen fließen viel zu wenig in die Entscheidungen von Baumfällungen ein. Auch die Pflanzung eines Jungbaumes als Ersatz für die Fällung eines großen alten Baumes gleicht einem Hohn, wenn man die ökologische Leistung eines Großbaumes betrachtet.“ Für die Klimastrategie der Stadt sei diese Bewertung der Wirksamkeit der Bäume die wichtigste Grundlage: „Diese ist allen anderen populistischen Ankündigungen wie „1.000 Bäume für Linz“ , die sowieso nicht umgesetzt werden, voranzustellen“, so Olga Lackner.


105.600 Euro teuer Baumbestand wird für neues Hochhaus gefällt

Ein beeindruckendes aktuelles Beispiel: Bei der Tabakfabrik werden für die Quadrill-Neubebauung vier mindestens 40 Jahre alte Kastanienbäume an der Gruberstraße gerodet. Nach der Bewertung des Bundes Deutscher Baumschulen wird damit ein volkswirtschaftlicher Wert von 105.600.- vernichtet. „Wir brauchen

endlich diese realistische volkswirtschaftliche Bewertung. Nur so würde auch der Schutz wertvoller Bäume deutlich erhöht. Auch die auferlegte Ziele wie Klimahauptstadt oder auch jene des Klimaschutzabkommens 2030“ können so leichter erreicht werden“, sagt Olga Lackner, die dazu in der Linzer Gemeinderatssitzung im Jänner 2020 einen Antrag auf den Weg gebracht hat (damals noch als neos Mandatarin): „Es soll ein neuer städtischer Weg in der nachvollziehbaren Bewertung von klimawirksamen Bäumen beschritten werden. Dadurch werden endlich auch – wo nötig – Ersatzleistung neu und transparent bewertet.“


Mehr zum damaligen Antrag der 47. GR-Sitzung 2021:


Medienberichte



Große Bäume sind DIE städtischen Klimaanlagen. Es ist daher entscheidend, bestehende Bäume, vor allem wenn sie in Gefahr sind, mit ihrem volkswirtschaftlichen, stadtklimatischen Wert korrekt zu beurteilen. Ersatzleistungen müssen entsprechend wertvoll und wirksam sein.


LinzPLUS widmet sich diesem Thema intensiv und hat dazu bereits Anfragen an den Gemeinderat gestellt:



Autor:in: Linz+

11.3.2021

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