Linzer Busbahnhof: Ist das der dreckigste und abstoßendste Ort in Linz?!
Einer der dreckigsten Orte in Linz!
„Am Linzer Busbahnhof würde ich gerne minutenlang die Luft anhalten und mit geschlossenen Augen gehen können! In ganz Linz (und nebenbei in ganz Österreich) kenne ich keinen ekelhafteren Ort. Es stinkt nach Urin, der Boden, die Wände und Säulen und alle Oberflächen sind komplett verdreckt. Richtung Blumau und in der Tiefgarage verrichten Obdachlose ihre Notdurft. Sogar einer Blutlache musste ich kürzlich ausweichen!“ ist Renate Pühringer, Pflegeperson und PLUS-Gemeinderätin verbittert über die seit Jahren anhaltende Situation an diesem wichtigen Ort für den Linzer Nahverkehr. „Ich dachte, wir wollen den öffentlichen Verkehr attraktiver machen und die Pendler zum Umsteigen bewegen? Mit einem solchen Busbahnhof, in dem es stinkt und dermaßen dreckig ist, gelingt das aber sicher nicht! Das ist eine Zumutung für die Fahrgäste und alle, die hier durchmüssen - das sind tausende Menschen täglich.“
Bei einem Lokalaugenschein am Linzer Busbahnhof Anfang April war buchstäblich kein einziger Quadratmeter der Gehsteige bzw. Aufenthaltsbereiche frei von Verschmutzung. Klebende Kaugummis und herumliegender Müll wäre noch erträglich, aber dass an Wänden, Säulen, Abfalleimern, Türen, in Ecken und Winkeln deutlich zu sehen und zu riechen ist, dass hier uriniert und seit Jahren nicht entsprechend gereinigt wurde, ist nicht tragbar. Saubergemacht wurde hier offensichtlich schon lange nicht! Wenn man den Busbahnhof vom Musiktheater kommend betritt, sieht (und riecht) man linker Hand, dass dieser Bereich schon lange und häufig für die Notdurft benutzt wird. Hier liegen menschliche Fäkalien, Taschentücher und Toilettenpapier. „Wäre ich Rollstuhlfahrerin oder müsste ich einen Rollator nutzen, würde ich mich davor grausen, was ich mir auf den Reifen vom Busbahnhof mit nach Hause nehmen." sieht Pühringer das Problem auch mit den Augen von älteren bzw. Menschen mit Behinderung. „Kleine Kinder muss man tragen und dicht bei sich halten, weil sie sonst in menschliche Ausscheidungen treten oder Schmutz berühren, der potentiell sogar infektiös ist.
Um die Obdachlosen kümmern
“In Linz gibt es ein paar Dutzend Personen, die obdachlos sind und sich die Kosten für Notschlafstellen nicht leisten können oder wollen. Mir wurde von Sozialarbeiter:innen berichtet, dass diese Menschen sich am Busbahnhof sicher fühlen. Hier gibt es auch nachts Beleuchtung und die Überdachung bietet Schutz vor der Witterung. Sie richten sich in den Wartehäuschen mitunter häuslich ein und empfinden so etwas wie Privatsphäre.” gibt Pühringer zu bedenken. “Deshalb müssen die Menschen, die hier übernachten in Reinigungspläne miteinbezogen und begleitet werden, um ihnen nicht den letzten Rest an Sicherheitsgefühl zu nehmen! Hier braucht es Fingerspitzengefühl und Sozialarbeit! Weit besser wäre es allerdings, für die hier wohnenden, obdachlosen Menschen einen adäquaten Aufenthaltsort zu finden!”.
Gemeinderatsantrag Sauberer Busbahnhof Linz
Um diesen Missstand rasch zu beheben, bringt Gemeinderätin Renate Pühringer für die kommende Sitzung am 21. April einen Antrag im Gemeinderat ein. “Die Stadt Linz muss gemeinsam mit den Oberösterreichischen Verkehrsverbund und dem Land Oberösterreich dafür sorgen, dass der Busbahnhof regelmäßig gesäubert wird! Und da der Busbahnhof für einige obdachlose Menschen ein Zuhause darstellt, sind diese Menschen in alle Überlegungen mit einzubeziehen und in geeigneter Form zu begleiten!” fordert Pühringer.
Hier geht´s zum LinzPLUS Antrag:
-> Protokoll PLUS-Gemeinderatsantrag vom April 2022, blockiert von SPÖ, GRÜN, NEOS und FPÖ: www.linz.at/Politik/GRSitzungen/GPSearch/ResultDetail?TopId=4645
Medienberichte zum Antrag:
Radio Arabella Mitschnitt vom 25.4.2022
Österreich, 20.4.2022
Autor:in: Linz+
19.4.2022
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