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Greenwashing ist Gift und konterkariert alle Bemühungen unser Stadtklima zu verbessern.

Brita Piovesan ist Kopf der Bürgerinitiative "Tabakfabrik - wir reden mit" und ist darüber erschüttert, dass ein Mega-Hochhaus und Anti-Klimaprojekt ein Klimagütesiegel erhält.

Das hat sie in Form einer Presseaussendung kund getan:

Greenwashing für das Gesamtprojekt indem nur zwei von vier Gebäuden bewertet wurden.


Anti-Klimaprojekt Quadrill wird von Gewessler mit Gütesiegel belohnt.

Seit drei Jahren beschäftigt sich die Bürgerinitiative „Tabakfabrik – wir reden mit“ intensiv mit dem Projekt „Quadrill“. Trotz aller offensichtlichen Mängel und stadtklimatisch katastrophalen Auswirkungen hat dieses Megaprojekt nun vom Bundesministerium den Klimaaktiv-Preis erhalten. „Das Projekt ist schädlich für unser Stadtklima. Es ist für uns absurd, dass gerade so ein Bauwerk mit einem Klima-Gütesiegel quasi belohnt wird.“ so Brita Piovesan, Kopf der Bürgerinitiative. „Ich frage mich, was dieses grüne Gütesiegel “klimaaktiv” des Bundesministeriums für Klimaschutz und Umwelt wirklich wert ist? Da wurden aus einem Mega-Hochhauskomplex die zwei kleinsten Bauteile für eine getrennte Beurteilung herausgenommen und der Rest einfach verschwiegen. Durch diese ignorante Vorgehensweise wird schlechter Städtebau und mittelmäßige Architektur grün gewaschen! Das bringt weder den Preis noch das Stadtklima weiter.“


Für die Bürgerinitiative ist die Vorgehensweise, die zwei kleinsten Bauteile aus einem äußerst fragwürdigen Mega-Projekt herauszulösen und diese dann exklusiv als vorbildhaft auszuzeichnen, schockierend. “Ist das wissenschaftlich fundiert oder einfach nur Greenwashing? Diese Frage stellen wir uns, wenn wir lesen, dass das Bundesministerium das Hochhausprojekt Quadrill mit einem Gütesiegel für Klimafreundlichkeit auszeichnet. Seit Jahren beschäftigen wir uns mit diesem Monstrum, aus stadtklimatischer Sicht spricht aber eigentlich alles gegen diesen Komplex!“ so Brita Piovesan vor den Kopf gestoßen.


Beim Klimapreis des Ministeriums werden Bauprojekte nach Aspekten wie Gesundheit, Komfort und umweltverträglichen Baustoffen bewertet. Der Lebenszyklus des Gebäudes wird ebenso betrachtet wie Standortqualität und Maßnahmen für eine umweltverträgliche Mobilität. Diese Aspekte scheinen im konkreten Fall kein Kriterium gewesen zu sein, denn die ausgezeichneten Bauteile gehören zu einem Gesamtprojekt,

  • bei dem mithilfe einer Nachsicht von 42% der gesetzlich vorgeschriebenen Parkplätze ein UVP-Verfahren umgangen wurde.

  • das wegen einer riesigen Tiefgarage und fehlendem leistungsfähigen ÖV täglich autoabhängig ist und daher rund 4000 Fahrten Individualverkehr erzeugen wird.

  • das in einer (laut eigenem Klimaanalysebericht der Stadt Linz 2020) ausgewiesenen klimatisch bedenklichen Zone (Hitzeinsel, Frischluftschneise) gebaut wird.

  • bei dem der gesamte Bauplatz 100% ausgenutzt wird und nur noch versiegelter Boden (und somit kein einziger m3 Wurzelraum für Bäume) übrig bleiben wird.

  • bei dem der öffentliche Verkehr (die geplante 2. Schienenachse wurde gestrichen) wegfällt und das Volumen der Baumaßnahmen dennoch um 25% gewachsen ist.

  • bei dem es auch nach 3 Jahren Insistierens von Seiten der Bürgerinitiative noch kein nachhaltiges und zukunftstaugliches Mobilitätskonzept für das Umfeld gibt.

  • bei dem die Fußgänger- und Radfahrverbindungen im Viertel sich verschlechtern.

  • bei dem deutlich zu wenige Radabstellplätze an der Oberfläche sind.

  • bei dem der öffentliche Raum verringert statt erweitert wird.

  • bei dem vier sehr große, fünfzig Jahre alte, stadtklimatisch wirksame Bäume ohne Notwendigkeit gefällt wurden und kein echter Ersatz (kein gewachsener Boden, keine Erdkoffer in der Tiefgarage) erfolgt. Topfpflanzen, die stadtklimatisch ohne Wirkung bleiben werden, sind kein Ersatz.

  • bei dem die Nachbarschaft mit zusätzlichem Verkehr belastet werden wird.

  • bei dem eine dreijährige Baustelle zu einer sehr hohen Belastung des Viertels führt (Fällen von zusätzlichen Bäumen, unterbundene Querungen für Fußgänger und Radfahrer, tausende LKW’S, Staub- und Lärmbelastung,…)

„Eine Beurteilung solcher großen Projekte macht doch nur ganzheitlich Sinn. Einzelne Bauwerke und technische Aspekte zu beurteilen ist wie ein „Ökohaus“ aus Lehm und Stroh mit PV-Anlage am Dach zu bauen aber wegen fehlender öffentlicher Anbindung mit mehreren Autos täglich weit in die Arbeit zu pendeln.“ Die „Auszeichnung“ dieses Projekts verfehlt das Ziel des Preises und ist kontraproduktiv. Ein Anti-Klimaprojekt wird damit grün gewaschen und legitimiert. Das hat negative Vorbildwirkung.


Links zu den beiden prämierten Projekten:



Autor:in: Linz+

13.4.2022

Lugers "Pitbull"

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