Barrierefreiheit ist ein Begriff, der oft mit physischen Zugängen in Verbindung gebracht wird, wie rollator- oder rollstuhlgängigen Gehsteigen. Aber wahre Barrierefreiheit erstreckt sich weit darüber hinaus. Es bedeutet, eine Welt zu schaffen, die für alle Menschen zugänglich ist, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten.
Die ZIB Zack Mini im ORF nun mit Österreichischer Gebärdensprache
Barrierefreiheit bedeutet, Formulare in einfacher Sprache anzubieten, Dolmetscher:innen für Gebärdensprache bereitzustellen und gut lesbare Beschilderungen anzubringen. Es beinhaltet auch praktische Maßnahmen wie Abstellplätze für Kinderwagen vor Wohnungen und die Schulung von Polizei, Feuerwehr und Bankpersonal im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen.
Ein Blick auf das Gesundheitssystem zeigt, dass auch hier niederschwellige Orientierungshilfen notwendig sind. Barrierefreiheit ist ein ganzheitlicher Ansatz, der in jedem Aspekt des Lebens verankert sein sollte.
Der Begriff "Barrierefreiheit" mag vertraut klingen, aber eigentlich sollten wir von "Inklusion" sprechen. Inklusion bedeutet, die Teilhabe aller Menschen am sozialen und beruflichen Leben von vornherein zu berücksichtigen. Es ist an der Zeit, die Barrieren in unseren Köpfen zu überwinden und Inklusion als grundlegendes Prinzip zu etablieren.
Es ist wichtig zu betonen, dass Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen die Lebensqualität für alle erhöhen. Ein klares Beispiel sind die öffentlichen Verkehrsmittel, die heute für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl zugänglich sind. Diese Verbesserungen kommen nicht nur ihnen zugute, sondern erleichtern auch Eltern mit Kinderwagen den Alltag.
Ein weiteres Beispiel ist die Einführung eines "Blindenleitsystems" am Linzer Hauptplatz. Dies wird nicht nur Menschen mit Sehbehinderungen helfen, sondern auch die Orientierung für Menschen mit gesunder Sehkraft verbessern, indem es sichere Querungswege aufzeigt. Mehr dazu: https://www.linzplus.at/post/blindenleitsystem-hauptplatz
Wir sollten uns alle bewusst sein, dass etwa 25% der Menschen in irgendeiner Form auf Unterstützung angewiesen sind, sei es durch Kinderbetreuung, Pflege im Alter oder aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen. Die Chance, pflegebedürftig zu werden, betrifft uns alle.
Deshalb ist der Einsatz für Inklusion und Barrierefreiheit nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern auch eine Investition in unsere eigene Zukunft. Denn letztendlich profitieren wir alle von einer Welt, die für jede einzelne Person zugänglich und inklusiv ist.
Übrigens: Es gibt ein neues, interessantes Café in Linz - das „Gutmut“. Österreichs erstes Gebärdensprachcafé - https://www.tips.at/nachrichten/linz/land-leute/632128-gutmut-oesterreichs-erstes-gebaerdensprachcafe-eroeffnet-in-linz?fbclid=IwAR1pzMLZx_X6Fs2OAFqobrKObgE9xtVmPytq5K_G0FqN2qHT5PGgNfXsDNs
Medienberichte:
Link zum Facebook Eintrag von Renate Pühringer: https://www.facebook.com/100000350275694/posts/pfbid02r6HereMDiFsszvh1xe9rhEtdkT9ZAgAVdu3KUAygFrZv2JxDXGrndwmnZHqW7fb1l/
Autorin: Renate Pühringer
18.1.2024
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