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Young Carers: Um den Kummer von Kindern kümmern!

Geschätzt 1000 Kinder in Linz sind pflegende Angehörige, sogenannte Young Carers. Linz+ will das Phänomen dieser “unsichtbaren” Pflegenden aufzeigen und sie entlasten:


Täglich liest man in den Zeitungen über den Pflegenotstand. Über eine Gruppe von Pflegenden aber hört man nichts: “Young Carers” kennt man nicht. Aber es gibt sie im Verborgenen. Über 1000 Kinder in Linz leisten in ihren Familien Pflege - völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit und ohne Hilfe. Hier wollen wir hinsehen und uns kümmern!


Erhebungen haben ergeben, dass es 43000 “Young Carer” in Österreich gibt. Young Carer sind Kinder bzw. Jugendliche, die in ihren Familien Betreuungs- und Pflegearbeiten übernehmen. Insbesondere dann, wenn Eltern lange krank und pflegebedürftig sind oder mit einer Behinderung leben, übernehmen Kinder (oft zu) viel Verantwortung. 12,5 Jahre - das ist das Durchschnittsalter von “Young Carers". Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen, die Pflege leisten, sind Mädchen.


“Während die Schulkolleg:innen weiter zur Schule oder in die Lehre gegangen sind, war ich nach Ende meiner Schulpflicht zu Hause und habe meine schwer kranken Eltern gepflegt.” berichtet ein 16 jähriger Young Carer (Name bekannt). Durch die Last der Pflege hat er den Einstieg in das Berufsleben verpasst. Nach zwei Jahren Pflege steigt er nun mit Hilfe eines Sozialprojekts in eine Lehre ein.


Young Carer leiden durch die Belastungen oft unter Müdigkeit und Erschöpfung. Sie sind oftmals sozial isoliert, haben ein geringes Selbstbewusstsein und zeigen Symptome einer Depression. Das wirkt sich auf die schulischen Leistungen und viel zu oft auch negativ auf den gesamten Berufsweg aus. “Wir haben als Gesellschaft die Aufgabe, diese tüchtigen, jungen Menschen aufzuspüren und zu unterstützen!” ist sich PLUS-Gemeinderätin Renate Pühringer sicher. “Sie holen sich keine Hilfe, weil sie Angst haben, dass die Familie auseinandergerissen wird oder halten ihre Arbeit für ‘normal’, sodass sie gar nicht auf die Idee kommen, um Hilfe zu bitten. Wo sollten sie sich aber auch hinwenden? Dass es Hilfe gibt, ist den Betroffenen aber auch der breiten Öffentlichkeit gar nicht bekannt.

Ein Gemeinderats-Antrag soll Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Situation der Young Carers schaffen:

Einerseits soll es eine breitere Informationskampagne geben, so daß pflegende Kinder und Jugendliche erfahren, wo sie sich Hilfe holen können. Andererseits sollen ganz gezielt Lehrer:innen, Pädagog:innen, Hausärzt:innen und Krankenhauspersonal sensibilisiert werden, um Young Carer zu identifizieren und so zu unterstützen.


“Mit diesen beiden Maßnahmen werden wir besser in der Lage sein, Young Carers aus der Isolation zu holen, sie bei der Pflege zu unterstützen und ihnen so auch eine bessere Zukunft ermöglichen!” so Pühringer.


Medienberichte:


12.5.2023, OÖN Print:



Anlässlich des gestrigen 3. Nationalen Aktionstags für pflegende Kinder und Jugendliche machte das Sozialministerium erneut auf die oft unterschätzte Thematik aufmerksam.



Autorin: Linzplus

11.5.2023

Lugers "Pitbull"

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