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Donauparkstadion: Kostenanteil für die Stadt Linz hat sich verneunfacht:

„Wer trägt für dieses Fass ohne Boden die Verantwortung?“

Nicht ein, sondern gleich zwei neue Bundesligastadien stehen bald in Linz. Während die LASK Arena auf der Gugl jedoch vom LASK selbst (mit 30 Mio € Landesförderung) errichtet wird, tritt beim Donauparkstadion die Stadt Linz als Bauherr auf. Der Kostenanteil für die Stadt hat sich bei diesem Projekt mittlerweile verneunfacht. Statt der ursprünglich drei Millionen Euro bleibt die Stadt nun auf mindestens 27 Millionen Euro sitzen.


29,85 Millionen Euro soll das neue Donauparkstadion laut letzten Berechnungen kosten – und das wird wohl nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn Baukostensteigerungen von zehn Prozent oder mehr sind bei solchen Projekten durchaus realistisch. Am Ende des Tages wird es wohl eher Richtung 35 Millionen gehen. Ursprünglich wurde im 2019 fixierten Infrastrukturpaket zwischen Stadt Linz und Land OÖ für das Donauparkstadion “eine maximale Investitionssumme von 9 Millionen Euro” schriftlich vereinbart. Der Linzer Kostenanteil wurde mit drei Millionen Euro fixiert. Jetzt, zwei Jahre später, liegen die echten Zahlen am Tisch: Das 5.000-Zuschauer-Stadion kostet nicht neun, sondern fast 30 Millionen Euro, die Stadt wird statt drei nun 27 Millionen Euro übernehmen.


„Luger ließ sich über den Tisch ziehen“

„Ganz offensichtlich ließ sich Bürgermeister Klaus Luger vom Land Oberösterreich bei der Finanzierung über den Tisch ziehen“, sagt Christian Trübenbach von LINZ+. „Denn während der LASK für sein Stadion vom Land Oberösterreich 30 Millionen Euro Förderung bekommt, ist es beim Luger-Stadion mit drei Millionen nur ein Zehntel. Diese drei Millionen sind noch dazu gedeckelt.“ Heißt im Klartext: Egal wie teuer das Donauparkstadion in letzter Instanz wird – bis auf diese drei Millionen Euro trägt die Stadt Linz die vollen Kosten und das volle Risiko. Trübenbach: „Das ist ein klassischer Fall von Fass ohne Boden. Wir werden uns noch die nächsten 20 Jahre mit diesem größenwahnsinnigen Projekt beschäftigen müssen.“


Kontrollamt kann erst bei Baubeginn und nach Fertigstellung richtig tätig werden

Jetzt wird gerätselt, was Bürgermeister Luger geritten hat, so einen Deal einzugehen – noch dazu, wo die im ersten Vertrag veranschlagten Baukosten von neun Millionen Euro völlig unrealistisch waren. Luger habe sich bei der Schätzung der Baukosten auf die Experten des Landes OÖ verlassen: „Logisch, dass das Land OÖ hier niedrige Gesamtkosten angab, um seinen gedeckelten Drittelanteil niedrig zu halten. Dass der Bürgermeister einer großen Stadt wie Linz auf so einen billigen Taschenspielertrick hineinfällt, spricht nicht gerade für ihn. Ein Stadion dieser Größenordnung kostet 25-30 Mio €. Da genügt eine einstündige Internetrecherche.“, sagt Gemeinderat Lorenz Potocnik, der das Kontrollamt mit den ausufernden Gesamtkosten befassen will: „Leider kann das Kontrollamt aber erst nach der Errichtung richtig tätig werden. Dann sind die wesentlichen Entscheidungen aber bereits längst gefallen und der Schaden schon angerichtet.“


Neues Donauparkstadion: Ja, aber...

Dass der Verein Blau-Weiß Linz eine neue Heimstätte braucht, ist angesichts des Zustandes der alten Arena unbestritten. „Das heißt aber nicht, dass die Stadt trotz komplett leerer Kassen ins Blaue hinein planen und die Millionen zum Fenster hinauswerfen kann. Es ist mehr als verantwortungslos, eine Verneunfachung des Kostenanteils der Stadt einfach so hinzunehmen, ohne Alternativen wie einer Redimensionierung des Projekts zu prüfen“, so Lorenz Potocnik. Dieser Zeitdruck seitens des Bürgermeisters wäre einzig und allein der Wahl im Herbst geschuldet: „Da braucht wohl jemand unbedingt noch einen medienwirksamen Spatenstich für seinen Lieblingsverein und 2 – 3.000 Fans.“

Bürgermeister hauptverantwortlich für Verneunfachung der Kosten

Die Frage der Verantwortung bleibt daher elementar. Klar ist: Der Bürgermeister ist hier in der Pflicht. Bis zum heutigen Tag weiß keiner, wie es zu diesem Kostenanstieg kommen konnte – und ob es nicht die Möglichkeit gab, eine schlankere Variante des Stadions zu bauen. Christian Trübenbach: „Am Ende des Tages bleiben wir auf einem völlig überzogenen Millionenprojekt sitzen, während Bürgermeister Luger ab 2025 seinen bereits angekündigten Ruhestand antritt – möglicherweise sogar als neuer Präsident ‚seines‘ Blau-Weiß Linz, der das Donauparkstadion quasi zum Nulltarif bekommt.“




Autorin: Linz+

29.7.2021










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